Historisches

Seit 1899 Gastlichkeit im Bergischen Liebe Gäste, wir begrüßen Sie recht herzlich in Ufer’s Bergischer Stube in Lindlar-Eichholz.

Nachfolgend einige historische Anmerkungen zum Bergischen, zu unserem Dorf und dem alten Haus.

Urkundlich nachweisbar ist der Ort Lindlar unter dem Namen Lintlo zuerst erwähnt worden im Jahr 1109 , als der Kölner Erzbischhof Friedrich die Kathedralsteuer (jährliche Abgabe für den Bischof) von 1 Pfund auf 10 Schillinge ermäßigte.

Verwaltungs- und gerichtliche Aufgaben übernahmen in unserem Raum die Grafen von Berg, die urkundlich erst 1101 erwähnt werden.

Ihr Stammschloss lag auf dem linken Ufer der Dhünn, etwa ein Kilometer südlich von Altenberg.

Der Herrschaftsbereich erstreckte sich von derVogtei Mülheim im Norden über denDeutzGau in der Mitte bis nach Süden in den Auel (Sieg)-Gau mit derwichtigen Abtei Siegburg. Nach dem Tode des Kölner Erzbischofs Engelbert II, der wohl als die bedeutendste Persönlichkeit des Grafengeschlechts von Berg bezeichnet werden kann, erbte Heinrich IV vonLimburg (Maas) die Grafschaft Berg. Heinrich war mit Irmgard von Berg, der rechtmäßigen Erbin der Grafschaft, verheiratet.

Im Jahre 1226 erbte Heinrich auch das Herzogtum Limburg an der Maas und fügte gleichzeitig dem bergischen Wappen, den zwei doppelt gezinnten roten Querbalken auf Silbergrund, den roten aufsteigenden Limburger Löwen auf silbernem Feld hinzu. Dieser rote aufsteigende Limburger Löwe ist in der Folgezeit bis heute fast in allen Wappen der Städte und Gemeinden des Bergischen Landes aufgenommen worden, und ist bei uns nur als der Bergische Löwe bekannt.

Die nunmehr "Ufer’s Bergische Stube" in Lindlar Eichholz, früher bekannt als "Gastwirtschaft zur Erholung", ist weit mehr als 150 Jahre alt. Das erste und seinerzeit einzige Haus im Ort. Der Erbauer ist unbekannt.

Es gab einen Biergarten auf dem jetzigen Parkplatz, von Bäumen umsäumt.

Eine Kegelbahn befand sich daneben, unterhalb der Hecke. In dem jetzigen sogenannten Sälchen war der Tanzboden. Zitat aus dem Buch -Das Bergische Schützenwesen-

Als jüngster Weiler ist hier "eycholtz" (Eichholz) anzuführen, der 1534 im Bruderschaftsbuch der Marienbruderschaft der katholischen Kirchengemeinde Lindlar vermerkt wird.

Besatzung des Hauses nach dem 1. Weltkrieg durch die Engländer im Jahre 1919.

1928 erhält Eichholz eine öffentliche Fernsprechanlage (heute noch auf dem Parkplatz).

Bewohner des Hauses im Krieg 1939/1945: Familie Gauchel, Familie Werner, Familie Wirtz, Haushälterinnen , Freunde und Freundinnen der Familie, Stabsärzte und viele mehr.

Besatzung des Hauses durch deutsche und amerikanische Soldaten im Jahre 1945.

Nach einem Brand des Brennstofflagers zwischen Eichholz und Burg am 23.3.1945 (30-40 Morgen Wald brannten ab) wurde aus der Gastwirtschaft ein Lazarett für zahlreiche verwundete Soldaten.

Ebenfalls war in den Jahren 1944/1945 die Hauptschule von Engelskirchen in unserem Hause untergebracht; Schüler u.a. Hermann Lob und Wilfried Werner.

Nach den Kriegswirren war hier der Treffpunkt der Menschen zum Musizieren , Feiern und Tanzen. Man(n) (& Frau) wollte wieder lachen und sich am Leben erfreuen. Die Hauskapelle Fritz Flocke und Hermann Miebach sorgte nach dem 2. Weltkrieg für die Musik.

"Zu verkaufen"
Im dritten Fenster von links hing das Schild. Anfang des Jahres 2001. Meine Frau und ich überlegten nicht lange.

Da unsereiner an "altem" hängt, weiterhin den Gast verwöhnen möchte - mit Speisen, Getränken und freundlicher Bedienung - war "zu verkaufen" an Ufer’s gegangen.

Viele Ideen hatten wir, viele Gedanken uns gemacht. Vieles von den neuen Nachbarn über das alte Haus gehört (hierbei war Herr Werner eine besonders große Hilfe).

Der Name war gefunden: Vorläufiger "Einzug" im Frühjahr 2001 fand mit Latzhosen,Vorschlaghammer, Schleifmaschine und gutem Mut statt.

Weit über 150 Jahre alt ist die Stube - wir stellten es selbst fest. Tapetenschichten - unzählige - wurden abgerissen. Hierbei kam zum Teil wunderschönes altes Fachwerk zum Vorschein. Der Lehm musste leider raus, hierfür nahm man Material, dass heute benutzt wird.

Das Holz musste erst einmal von den "Urbewohnern" evakuiert werden. Mit Schutzanzug, Gasmaske und Spritzpistole wurde hier bekämpft.

Ganze Decken mussten erneuert, neue Wände gemauert, neue Eingänge gezimmert werden. Hierbei dürfen die vielen Helfer nicht unerwähnt bleiben, die uns mit Rat und Tat zur Seite standen !

Viele Ideen, die wir zu Anfang hatten, mussten geändert werden. Unsere Familie fühlt sich der langen Geschichte des Hauses besonders verbunden. Denn diese Art von Geschichte ist für uns kein Rückschritt oder Hemmschuh, ganz im Gegenteil, sie ist für uns ein ständig neuer Ansporn, um soweit das heute noch möglich ist, die alte und oft auch beschauliche Art unseres Hauses zu erhalten.

 

Vielen Dank für Ihren Besuch in unserer Stube.

 


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